Die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat auf ihrer Reise nach Australien für einen Eklat gesorgt. Wegen einer technischen Panne musste sie zweimal in Abu Dhabi notlanden und dabei jeweils 40 Tonnen Kerosin ablassen. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von etwa 20 deutschen Haushalten. Baerbock verteidigte ihr Vorgehen jedoch als „notwendig“ und „verantwortungsvoll“.
„Wir haben uns an alle Sicherheitsvorschriften gehalten und das Kerosin in einer Höhe von mindestens 1800 Metern abgelassen, wo es sich schnell verflüchtigt“, erklärte Baerbock gegenüber Journalisten. „Außerdem haben wir dafür gesorgt, dass der Luftraum frei von anderen Flugzeugen war, um keine Gefahr für die Passagiere zu verursachen.“ Sie betonte, dass sie als Außenministerin eine wichtige diplomatische Mission zu erfüllen habe und daher auf das Fliegen angewiesen sei. „Ich bin nicht zum Vergnügen hier, sondern um für den Frieden und das Klima zu kämpfen“, sagte sie.
Baerbock wies auch die Kritik zurück, dass sie ein neueres und zuverlässigeres Flugzeug hätte nutzen können, das jedoch von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) reserviert worden war. Faeser wollte damit zur Fußball-Frauen-WM nach Australien reisen, sagte die Reise aber ab, nachdem Deutschland früh ausgeschieden war. „Das ist eine interne Rangordnung, die ich respektiere“, sagte Baerbock. „Ich bin nicht neidisch auf Frau Faeser, die sich lieber ein Fußballspiel anschaut, als sich um die Sicherheit unseres Landes zu kümmern.“
Baerbock betonte zudem, dass sie sich für den Klimaschutz einsetze und ihre Flugreisen kompensiere. „Ich habe schon vor meiner Abreise einen entsprechenden Betrag an eine Umweltorganisation gespendet“, sagte sie. „Außerdem habe ich mir vorgenommen, nach meiner Rückkehr einen Baum zu pflanzen.“ Sie appellierte an die Bevölkerung, ihrem Beispiel zu folgen und mehr für den Klimaschutz zu tun. „Wir müssen alle unseren Beitrag leisten, um die Erderwärmung zu stoppen“, sagte sie. „Deshalb fordere ich alle Bürgerinnen und Bürger auf, weniger zu fliegen, weniger Auto zu fahren und weniger Fleisch zu essen.“
Die Opposition reagierte empört auf Baerbocks Äußerungen und warf ihr Heuchelei und Verschwendung vor. „Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Menschen, die sich ernsthaft um das Klima sorgen“, sagte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner. „Frau Baerbock lässt tonnenweise Kerosin in die Luft gehen und tut so, als wäre das ein Akt des Umweltschutzes. Das ist absurd und unverantwortlich.“ Er forderte Baerbocks Rücktritt als Außenministerin und eine Überprüfung der Flugbereitschaft der Bundesregierung.
Auch der CDU-Vorsitzende Armin Laschet kritisierte Baerbock scharf. „Frau Baerbock hat sich als Außenministerin disqualifiziert“, sagte er. „Sie hat nicht nur unsere internationalen Partner verprellt, sondern auch unsere Glaubwürdigkeit in Sachen Klimaschutz verspielt.“ Er warf Baerbock vor, mit ihrem Verhalten den Ruf Deutschlands zu beschädigen. „Wir brauchen eine Außenpolitik, die auf Vertrauen und Verlässlichkeit basiert“, sagte er. „Nicht auf grüner Ideologie und grüner Inkompetenz.“